Im linken der beiden Säle ist ein kleines Museum zur Geschichte der Alten Schule eingerichtet, das wie ein historisches Klassenzimmer aussieht: Hier gibt es alte Schulmöbel aus verschiedenen Epochen, Landkarten, Schulbücher, Schiefertafeln und vieles mehr. Sogar die ab 1828 entstandene Akte mit vielen Urkunden der „Abteilung Schul- und Erziehungswesen“ sowie die originalen Baupläne aus dem Jahr 1929, beides Leihgaben von der Stadt Rosenthal, sind ausgestellt. Fast alle Exponate stammen aus der früheren Stadtschule Rosenthal und sind unmittelbar mit ihrer Geschichte verknüpft.

 

Zunächst wurden links die Knaben und rechts die Mädchen unterrichtet, bis 1841 gegenüber das zweite, ebenfalls erhaltene Schulhaus mit zwei weiteren Schulsäen errichtet wurde. Bis 1969 wurden von der 1. bis zur 8. Klasse immer jeweils zwei Jahrgänge gemeinsam in einem Klassenzimmer unterrichtet, das heißt, dass in jedem der vier Schulsäle also durchschnittlich etwa 50 Kinder saßen, die mehr oder weniger aufmerksam dem Lehrer zuhörten.

 

Bei älteren Menschen, die früher hier zur Schule gingen, werden in diesem Raum viele Erinnerungen an die Kindheit und Jugend geweckt und so manche/r kann sich selbst, die eigenen Eltern oder Großeltern auf einem der Einschulungsfotos an der Wand entdecken.

 

Für Kinder und Jugendliche ist die Alte Schule ein Ort, an dem Geschichte erlebbar ist. Im Rahmen der Führung dürfen sie sich auf die alten Schulmöbel setzen und ausprobieren, wie man mit einem Griffel auf der Schiefertafel schreiben und das Geschriebene wieder löschen kann, denn „immer sauber, ganz und rein muss die Schiefertafel sein“! Schulbücher von früher dürfen angesehen und Lederranzen aufgesetzt werden. Im Gespräch erfahren sie, warum die Lehrer früher so streng waren und unaufmerksame Kinder sogar manchmal mit dem Rohrstock bestraften, wie es jüdischen Kindern während der Zeit des Dritten Reiches ergangen ist und wie eine junge Lehrerin Anfang der 1960er Jahre den Unterricht ganz anders gestaltete als es zuvor üblich war.

 

Wir danken allen Leihgebern herzlich!

 

Denkmalpflege-Kulturgeschichte_1-2016.pd
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